So funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung

Alle Menschen, die in die Rentenversicherung einzahlen, kommen damit für die Rentnerinnen und Rentner von heute auf. Aber wie funktioniert das eigentlich genau?

Du kannst dir die Rentenkasse wie ein großes Sammelbecken vorstellen.

In dieses Becken fließen jeden Monat die Rentenbeiträge aller Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Beiträge werden aber nicht zurückgelegt, sondern sofort an alle Menschen ausgezahlt, die aktuell eine Rente bekommen.

Das nennt man Umlageverfahren.

Und weil du Beiträge zahlst, hast du einen Anspruch darauf, dass die nächste Generation später auch deine Rente finanziert.

So funktioniert das mit den Beiträgen für die Rente

Das mit den Beiträgen funktioniert so:

Wer Arbeit hat, zahlt jeden Monat einen Beitrag in die Rentenversicherung ein.

Wie hoch dieser Rentenbeitrag ist, hängt von deinem monatlichen Einkommen ab.

Wer mehr verdient, zahlt mehr in die Rentenkasse ein und bekommt dafür später eben eine höhere Rente.

Derzeit beträgt der Rentenbeitrag 18,6 Prozent des Bruttolohns, also des Lohns vor dem Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.

Arbeitnehmer zahlen diesen Beitrag nicht allein. Die Hälfte des Rentenbeitrags übernehmen die Arbeitgeber.

Ein Beispiel: Stell dir vor, du verdienst im Monat 1.000 Euro brutto – also vor Abzügen. Bei einem Rentenbeitragssatz von 18,6 Prozent fallen also 186 Euro für die Rentenversicherung an. Diesen Beitrag teilst du dir mit deinem Arbeitgeber. Jede Seite zahlt also 93 Euro. Für deinen Bruttolohn und ihren Anteil am Rentenbeitrag geben Arbeitgeber insgesamt also 1.093 Euro aus, weil sie ihren Anteil obendrauf zahlen müssen. Auch die Beiträge für die Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen.

Werden auf jedes Einkommen Rentenbeiträge gezahlt?

Es wird nicht auf jedes Einkommen ein Rentenbeitrag gezahlt.

Wer besonders viel verdient, muss nicht auf jeden Euro seines Einkommens Rentenbeiträge zahlen.

Es gibt dafür eine Obergrenze, die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Wer mehr verdient, muss für das Einkommen, das über der Grenze liegt, keine Beiträge zahlen.

Weil damit die Höhe deiner Beiträge nach oben begrenzt ist und sich die Höhe deiner Rente nach diesen Beiträgen richtet, hat auch deine spätere Rente eine rechnerische Obergrenze.

Außerdem kannst du dich unter bestimmten Umständen von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen.

Dein Versicherungskonto speichert deine Rentenbeiträge

Die Deutsche Rentenversicherung führt für jeden Versicherten ein Konto, in dem alle Daten gespeichert werden:

Wann du Beiträge gezahlt hast, ob du Kindererziehungszeiten hattest, arbeitslos warst oder ob du zum Beispiel einen Freiwilligendienst geleistet hast.

Das Konto wird unter deiner Versicherungsnummer geführt, die du spätestens bei deinem ersten versicherungspflichtigen Job bekommst. Die Daten in diesem Konto sind wichtig, weil sich daraus deine Rente errechnet.

Wenn du wissen willst, ob alles gemeldet ist, kannst du jederzeit deinen Versicherungsverlauf anfordern.

Die Rentenbeiträge bestimmen die Höhe deiner Rente

Deine Rentenhöhe hängt davon ab, wie viel Rentenbeiträge in welcher Höhe du während deines Arbeitslebens eingezahlt hast.

Und weil die Beiträge vom Lohn abhängen, gilt:

Je länger du arbeitest und je mehr du dabei verdienst, desto höher ist später deine Rente.

Berücksichtigt werden aber auch Kindererziehungszeiten, Wehrdienst oder Bundesfreiwilligendienst.

Beispiel: Eine Rentnerin, die 45 Jahre gearbeitet hat und dabei immer so viel verdiente wie der Durchschnitt aller Versicherten, bekommt mit dem Rentenwert von 2023 gerechnet eine monatliche Altersrente von rund 1.692 Euro brutto (45 x 37,60). Davon werden noch die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Rentner müssen, wenn sie versicherungspflichtig sind, einen Teil ihres Krankenversicherungsbeitrags selbst zahlen, den anderen Teil übernimmt die Rentenversicherung. Den Beitrag zur Pflegeversicherung müssen Rentner allein zahlen.

Mit deiner Renteninformation deine Zukunft planen

Damit du weißt, mit welcher Rente du später rechnen kannst, schickt dir die Deutsche Rentenversicherung einmal im Jahr eine Renteninformation.

Die bekommst du erstmals mit 27 Jahren, wenn du mindestens fünf Jahre Rentenbeiträge eingezahlt hast. Die Renteninformation hilft dir, deine Altersvorsorge besser planen zu können.

Checkliste – so funktioniert die Rente

  • Die Beitragszahler zahlen die Rente von heute, das nennt man Umlageverfahren.
  • Die Höhe der gezahlten Rentenbeiträge bestimmt, wie hoch deine Rente später einmal sein wird.
  • Alle Informationen über von dir gezahlte Rentenbeiträge werden auf dein Versicherungskonto gespeichert.
  • Mit der Renteninformation erhältst du Auskunft über die von dir bezahlten Beiträge, damit du deine Altersvorsorge besser planen kannst.